Für uns als Trainer und Trainingsunternehmen ist es eine enorme Herausforderung, eigene digitale Lerneinheiten für Blended Learning bereitzustellen. blink.it liefert hier eine Plattform. Trainer können mit blink.it Teilnehmer zusätzlich zur Präsenzveranstaltung mit eigenen Inhalten online begleiten und so den Wirkungsgrad der Trainingsmaßnahmen erhöhen.
Ich spreche mit Michael Witzke, Mitgründer von blink.it.
Die Vorteile aus beiden Lernformen, Präsenzlernen und Online-Lernen werden stärker gelebt.
Was ist das Besondere an blink.it?
Wir unterstützen Weiterbildner, Blended Learning zu gestalten. Was da sehr wichtig ist: Einfachheit. Die Trainer wollen keine komplexen Lösungen, sondern eine einfache Lösung, die sie sofort einsetzen können. Das ist der Kern der Software-Lösung. Darüber hinaus unterstützen wir Weiterbildner konzeptionell, wie man Blended Learning gestaltet. Wir haben also zwei Seiten: Erstens die Software, plus zweitens die didaktische Beratung. Bei uns geht es nie um die Inhalte – die Inhalte kommen immer vom Experten für das Thema.
Wie sieht die didaktische Beratung aus?
Wir haben Fallstudien von Trainern, wo man sehen kann, wie jemand etwas gut umgesetzt hat, wir haben einen Blog, und wir haben Lernmaterial, das sind Informationen, Leitfäden und Online-Kurse – alles, was man so braucht, um E-Learning und Blended Learning umzusetzen. Wir machen auch eintägige Train-the Trainer-Workshops, die rocket days, wo wir zum Beispiel gemeinsam Videos produzieren oder ein Blended Learning Konzept erstellen.
Woher kam der Anstoß für die Entwicklung von blink.it?
Wir haben blink.it Mitte 2015, also vor 3,5 Jahren gestartet. Der Anstoß kam aus wissenschaftlichen Studien zum Trainingstransfer. Ich habe damals gelesen, dass im klassischen Trainingssetting relativ wenig bei den Teilnehmern hängen bleibt. Und ich habe mich gefragt: Warum ist das so? Blended Learning ist doch ein toller Ansatz – warum wird das noch nicht so genutzt? Ein wesentlicher Grund war, dass bestehende Software-Angebote für Trainer nicht praktikabel waren. Eine einfach zu bedienende Plattform ist die Lösung.
Wohin entwickelt sich Corporate Learning?
Die Vorteile aus beiden Lernformen, Präsenzlernen und Online-Lernen werden stärker gelebt. Wir nutzen die wertvolle Präsenzzeit mehr, um zu diskutieren, in Erfahrungen zu gehen, in Emotionen zu gehen. Die Theorievermittlung und das weitere Lernen am Arbeitsplatz werden online begleitet. Heute wird oft nur E-Learning gemacht, das ist auch nicht die Lösung. Mit Präsenz allein bleiben wir auch unter den Möglichkeiten. Im Blended Learning, der Verbindung von Präsenzlernen und Online-Lernen können die Vorteile beider Lernformen ausgespielt werden.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Was sagen die Trainer, was sagen die Teilnehmer?
Ich denke, 80% der Trainer, die unser Konzept anwenden, haben auch damit Erfolg. Mit „Erfolg“ meine ich, sie bekommen das technisch hin, und vor allem, sie bekommen es auch beim Kunden platziert. Und die Evaluation ist gut. Entscheidend ist, ob der Trainer in der Lage ist, einen Mehrwert für die Teilnehmer zu realisieren. Treffe ich als Trainer wirklich den Bedarf der Zielgruppe?
Stichwort Evaluation: Wie läuft das mit der Evaluation?
Da ist der übliche Feedbackbogen, aber im Blended Learning können wir mehr machen: Nach einigen Wochen kann ich nachfragen, zum Beispiel „Welche Fertigkeiten hast du angewendet?“. Eine sehr interessante Variante ist die „Nagelprobe“, die ich auch schon mit dem Einsatz von Seminarschauspielen erlebt habe: Eine Abschlussübung, in der Lernende zeigen können, was sie gelernt haben. Ein wichtiges quantifiziertes Kriterium ist die „Dranbleiberquote“ (diejenigen Teilnehmer, die am Ball bleiben – das Gegenteil von Abbrecherquote). Wir kennen Quoten von 30% bis 95%. Da kommt vieles zusammen: Ich muss gute Inhalte haben, ein gutes Konzept, das didaktisch gut vermitteln etc.
95% sind sensationell. Es kommt also nach wie vor sehr auf die Qualität von Trainer und Präsenzveranstaltung an. Michael, vielen Dank!