Der InsightCreator tanzt Tango

 

Wir bei gentineX haben das Tool InsightCreator. Der InsightCreator erzeugt reliable und valide Instrumente, um relevante Business Skills, wie Influencing, Verhandeln oder Konflikt-Verhalten, bei Menschen zu erfassen.

Der InsightCreator ist im Backend mittlerweile sehr mächtig, so dass viele unterschiedliche Workflows existieren, damit das Frontend für die User einfach und erkenntnisreich gestaltet ist. Im Backend können zum Beispiel:

  • Fragebogen-Instrumente mit und ohne Feedbackgeber angelegt werden
  • Unterschiedliche Auswertungen und Grafiken eingestellt werden.
  • Neue Skills erfasst und in Dimensionen umgewandelt werden.
  • Neue Antwortschemata erstellt und an Fragebogen angewandt werden.
  • Einladungen an Teilnehmende verschickt werden.

Jetzt muss eine neue Mitarbeiterin für die Bearbeitung des InsightCreators eingelernt werden. Ein Guide wäre sicherlich hilfreich und ich könnte anfangen zu tippen, welche Schritte gemacht werden müssen, um beispielsweise Teilnehmende einen Fragebogen zukommen zu lassen? Bei einer begrenzten Anzahl an Workfows ist das sicherlich machbar, aber was, wenn die Anzahl der Workflows zu einer stabilen zweistelligen Zahl anwächst? Wäre es da nicht gut, wenn beim Ausführen und Klicken die Workflows erfasst und so aufbereitet werden, dass die neue Mitarbeiterin diese sofort versteht und nachvollziehen kann?

Was mir geholfen hat ist Tango. Tango erstellt Screenshots in Echtzeit von jedem Schritt, den man im Workflow ausführt, und fertigt daraus eine vollständige Dokumentation. Im Anschluss können die Schritte editiert und mit Kommentaren versehen werden. Die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freuen sich, die Workflows Schritt für Schritt zur Hand zu haben und die alten Kolleginnen und Kollegen sicherlich auch.

Anwendungen finden wir für Tango reichlich. Vor allem dann, wenn man den gleichen Prozessen immer wieder erklären und erläutern muss, wie beispielsweise:

  • Wie kann ich MS Forms in Teams integrieren?
  • Wie erstelle ich einen Bericht in Confluence?
  • Wie konfiguriere ich ein Jira Projekt?
  • Wo finde ich noch mal die Rechnung bei LinkedIn?

Was ist euer InsightCreator bei denen ihr die Workflows kennt und das Wissen an alle im Team teilen könnt?

Top Tools for Learning Vergleich 2019 und 2022

Tools For Learning


Wie hat sich der Gebrauch von Tools für das Lernen in den letzten Jahren verändert? Ich schaue mir die Veränderungen der Top Tools for Learning an, vor allem im Vergleich der Jahre 2019 mit 2022.

Treiber für Veränderung

Es gibt viele Faktoren, die beeinflussen, welche Tools von Lernenden verwendet werden:

  • Technischer Fortschritt, Innovation
  • Firmenpolitik, Selbstverständnis von Learning & Development
  • Individuelle Gewohnheiten und Modeerscheinungen
  • Die Pandemie und damit einhergehende veränderte Praktiken der Zusammenarbeit

Insbesondere die Pandemie war ein Treiber für Veränderungen in der Art und Weise, wie wir arbeiten und lernen. Ich stelle mir daher die Frage, welche Veränderungen es gibt hinsichtlich der Nutzung von Tools. Meine erste Anlaufadresse für diese Fragestellung ist Jane Hart. Sie untersucht jährlich die Beliebtheit von Tools bei den Lernenden.

Top Tools for Learning 2022

Zunächst zu den Ergebnisses des Jahres 2022. Das Gesamtbild hat sich nicht wesentlich verändert, aber es gibt doch einige bemerkenswerte Entwicklungen. Hier die zusammenfassende Darstellung, die sich bei Top Tools For Learning als PDF herunterladen lässt:

(c) Jane Hart, Top Tools for Learning

Jane Hart sortiert die Tools in drei Anwendungsbereiche:

  • Tools for Workplace Learning (WPL)
  • Tools for Personal Learning (PPL)
  • Tools for Education (EDU)

Tools for Workplace Learning (WPL) sind Tools, die in der Arbeit verwendet werden. Tools for Personal Learning (PPL) werden für das persönliche Weiterkommen, unabhängig von der Arbeit, eingesetzt. Und Tools for Education (EDU) werden in Schule und Studium angewendet. Die Zuordnung erfolgt dabei nicht durch Jane Hart, sondern durch die Einordnung der Befragten selbst. In der Befragung, die jährlich durchgeführt wird, können Befragte angeben, welche Tools sie verwenden, und in welchem Zusammenhang. So entstehen die Listen.

Veränderungen in der Toolnutzung

Ich habe bereits in früheren Jahren einige Ergebnisse dargestellt:

Top Tools for Learning: Digitale Tools für das Lernen

Top Tools for Learning 2019: Digitale Tools für das Lernen

Auch meine persönliche Liste „Meine Top Tools For Learning 2022“ habe ich kürzlich geteilt.

Für mich am interessantesten ist die Liste der Tools for Workplace Learning (WPL). Hier der betreffende Ausschnitt aus der Gesamtübersicht:

(c) Jane Hart, Top Tools for Learning

Das Jahr 2021 war noch ein Jahr der Experimente. Es gab viele neue Tools, und die Menschen haben viel ausprobiert. 2022 sehen wir eine Konsolidierung, wie Jane Hart bemerkt. Von der Anzahl Tools her wurden sehr viel weniger Tools nominiert, was auch zu einer kürzeren Liste der Top Tools for Learning führt (die Liste umfasst dieses Jahr 100 Tools, letztes Jahr waren es noch 300). Die Menschen wenden sich wieder den Tools zu, die sie bereits früher genutzt haben.

Top Tools for Learning Vergleich 2019 vs. 2022

Die Tools for Workplace Learning (WPL) habe ich mir näher angesehen und die 25 höchstplatzierten Tools mit den Ergebnissen derselben Tools in 2019 verglichen. Es ergibt sich ein Bild der Veränderung mit dem Vergleich „Vor der Pandemie“ (2019) und „Drei Jahre Pandemie“ (2022). Anmerkung: Von „Postpandemie“ zu sprechen, erscheint mir verfrüht.

20192022ToolEinsatzzweck
11YouTubevideo hosting and sharing platform
32PowerPointPresentation software
23Google Searchsearch engine
114Microsoft Teamsenterprise collaboration platform
105Zoomvideo meeting platform
66Google Docs & Driveoffice suite/file sharing platform
57LinkedInprofessional social network
78Worddocument tool
810Wikipediaonline encyclopaedia
1211Slackteam collaboration platform
1612Excelspreadsheet tool
914WordPressblogging/website platform
2015Articulatee-learning tools
2116Kahootlive engagement tool
4117Mentimeterlive engagement tool
5320Vimeovideo hosting and sharing platform
2323Camtasiascreencasting tool
not24Miroonline whiteboard
2725Snagitscreen capture tool
2827Trelloproject/team tool
3830Outlookemail client
1331LinkedIn Learning online course platform
2233OneNotedigital notebook from Microsoft
3334SharePointsocial intranet platform
5039Moodlelearning platform
Daten: Jane Hart, Zusammenstellung: Gerald Petersen


Diese vergleichende Darstellung findet ihr nicht bei Jane Hart, die habe ich aus den aktuellen Ergebnissen und den Ergebnissen von 2019 selbst zusammengestellt. Es sind nur die  Tools for Workplace Learning (WPL) gelistet, daher sieht diese Liste anders aus als die „Top 100 Tools“!

Was sehen wir bei den Top Tools for Learning im Vergleich der Jahre 2019 mit 2022? Es gibt wenig Veränderung in den Top 10. Das Bild ist hier seit Jahren ziemlich stabil. Nur Microsoft Teams hat in der Spitzengruppen einen größeren Sprung nach vorne gemacht.

Die Unternehmen nutzen vermehrt Teams bzw. Microsoft 365, und wenn die Mitarbeitenden die entsprechenden Tools für die Zusammenarbeit nutzen, nutzen sie dieselben Tools auch für das Lernen (das gilt ebenso für Slack). Als Meeting-Plattformen dominieren Teams und Zoom. Google Meet, Whereby und Flipgrid haben es auf die Liste geschafft – Adobe Connect und WebEx sind herausgefallen.

In der unteren Hälfte dieser Tabelle sehen wir mehr Dynamik. Viele hier genannten Tools sind Aufsteiger. Das bedeutet, 2019 wären diese Tools noch nicht in dieser Liste aufgetaucht, jetzt sind sie drin – und andere sind abgestiegen.

Eine auffällige Ausnahme gibt es: Linkedin Learning (in der Tabelle fett rot) gehört nicht zu den Aufsteigern, sondern zu den Absteigern (von Platz 13 in 2019 auf Platz 31 in 2022). Das kann einerseits an der starken Konkurrenz im Markt der Online-Lernplattformen liegen, ich vermute aber auch, dass die Lernenden das reine Konsumlernen auf die Dauer langweilig finden. Es lernt sich besser in einem Event, und mit anderen zusammen, als sich alleine einige Lernvideos reinzuziehen.

Yammer findet sich nicht mehr in den Top 100. Das halte ich eher für bedenklich, denn ein Enterprise Social Network (ESN) ist gemacht dafür, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Es eignet sich sehr dafür, miteinander zu lernen und sich teamübergreifend in Communities auszutauschen. Wenn ein ESN nicht genutzt wird, gehen Lernmöglichkeiten verloren.

Die Aufsteiger im Vergleich 2019 – 2022

Einen großen Sprung nach vorne haben drei Tools geschafft: Mentimeter, Vimeo und Miro (in der Tabelle fett grün).

Mentimeter bringt Abwechslung in Events (Trainings, Workshops). Mentimeter ist ein Live Engagement Tool, das Events bereichern kann durch Wortwolken, Abstimmungen (Polls), Quizzes und Q&A-Sessions. Mentimeter ist jetzt gleichauf mit Kahoot, das einen ganz ähnlichen Einsatzbereich hat und schon länger (seit 2014) in der Liste der Top Tools for Learning zu finden ist.

Vimeo ist eine direkte Konkurrenz von Youtube (gehört Google / Alphabet), und wird bei Unternehmen tendenziell beliebter. Ich nehme an, das liegt daran, dass Vimeo weniger ablenkend ist. Wir dürfen allerdings auch nicht vergessen, dass Youtube trotz nervender Werbung immer noch auf Platz 1 steht.

Miro unterstützt die Zusammenarbeit mit virtuellen Whiteboards, und lässt sich hervorragend für das Lernen in Events bzw. Gruppen einsetzen. Bis einschließlich 2019 war Miro noch nicht auf der Liste der Top Tools for Learning. 2020 erstmals dabei, finden wir Miro im Jahr 2022 auf Platz 24. Das ist schon sensationell! Virtuelle Whiteboards werden generell immer mehr genutzt, sowohl für die Zusammenarbeit als auch für das Lernen. Mitbewerber mit vergleichbarem Funktionsumfang sind Mural und Conceptboard.

Was ich bei Betrachtung dieser drei Aufsteiger ermutigend finde: Vimeo repräsentiert zwar noch das Konsumlernen, aber Mentimeter als Live Engagement Tool und Miro als virtuelles Whiteboard repräsentieren das gemeinsame Lernen in Events. Was also ist die Zukunft? Das ist eine wichtige Frage für die Learning & Development Professionals. Ist es das einsame und konsumistische E-Learning oder das gemeinsame abwechslungsreiche Lernen im Event? Nun, es ist kein Entweder-Oder. Beides hat seine Berechtigung. Aber der manchmal zu beobachtende Versuch, alles Lernen als E-Learning abzubilden, sollte aufgegeben werden zugunsten eines wirklich reichen Gesamtangebotes, nicht nur von vielen Inhalten, sondern auch und vor allem von unterschiedlichen Formaten und Methoden. Lasst die Lernenden doch selbst entscheiden, wie sie lernen wollen!

Meine Top Tools For Learning 2022

Tools For Learning


Was sind deine liebsten digitalen Tools für das Lernen? Und warum? Diese Fragen stellt Jane Hart jedes Jahr und stellt die Ergebnisse als „Top Tools For Learning“ vor. Es ist interessant, sich die Fragen zu beantworten, und dann auch die Gesamtergebnisse zu sehen. Was ändert sich, was sind die Trends?

Für dieses Jahr sind meine zehn persönlichen Top Tools For Learning:

1. OneNote

OneNote ist mein Second Brain, d.h. mein Ideenspeicher und Personal Knowledge Management System.

2. Microsoft Teams

Teams ist die Plattform für alle Arten von Events, die ich für Kunden durchführe, also Live-Online-Trainings, Seminare, Workshops. Zoom mag international verbreiteter sein, und einfacher zu bedienen sein, aber Teams ist das, was meine Kunden vorwiegend nutzen. Und es macht Sinn, dass das Lernen auf der Plattform stattfindet, mit der auch vorwiegend gearbeitet wird. Teilnehmende finden sich bereits gut auf der Plattform zurecht, und sie brauchen kein neues Tool lernen. Daher fällt meine Wahl auf Teams, und nicht etwa Zoom oder Webex, die zweifellos ihre Vorzüge haben.

3. Conceptboard

Teams allein ist nicht ausreichend, um eine wirklich interaktive und funktionsstarke Lernumgebung zu realisieren. Ich verwende bei allen (wirklich bei allen) Veranstaltungen, die über ein Format von 2 Stunden Dauer hinausgehen, ein virtuelles Whiteboard zusätzlich zur Meeting-Software. Daher darf Conceptboard in dieser Liste nicht fehlen. Natürlich könnte man auch Miro oder Mural verwenden, doch Conceptboard setzt den Datenschutz in vorbildlicher Weise um und pflegt ein zurückhaltendes Marketing. Der Funktionsumfang der drei genannten Tools ist vergleichbar, würde ich sagen, nur die Bedienung ist unterschiedich. Da auch meine großen Kunden Conceptboard verwenden, bewege ich mich mit meinen Events auch hier im für die Teilnehmenden mehr oder weniger bekannten Rahmen.

4. Twitter

Ist Twitter ein Lern-Tool? Es kommt darauf an. Und zwar auf dich. Wozu nutzt du Twitter? Wem folgst du? Welche Themen vefolgst du? Twitter kann ein Lern-Tool sein, wenn du deinen Feed sorgsam kuratierst. Für mich hat Twitter sehr an Wert gewonnen, als ich mich mehr im englischsprachigen Twitter umgesehen habe. Da gibt es viele Accounts, die Interessantes zu den Themen Produktivität und Lernen twittern. Leider ist das Format „Thread“ extrem unhandlich. Ich kann zwar Threads liken oder bookmarken und dadurch (vielleicht) wieder auffindbar machen. Aber es ist extrem umständlich, einen Thread in mein OneNote zu überführen. Das ginge über den Umweg mit Readwise und Instapaper oder anderen Tools, aber da ich lieber weniger Tools verwende als eine Vielzahl von Tools (think Marie Kondo), bleibt es für mich ein Nervfaktor. Nichtsdestotrotz, Twitter ist für mich ein Lerntool.

5. WordPress

WordPress ist für mich das Blog-Tool, um zu lernen, indem ich schreibe, und um eigenes Lernen öffentlich zu machen. Wovon andere profitieren können.

6. Feedly

Feedly ist der für mich beste RSS-Reader. RSS ist ein Format, das zu Unrecht vergessen wurde. Ich kann mit Feedly Blogs organisieren und schnell sehen, was veröffentlicht wurde. Im Prinzip kann man mit Feedly noch mehr machen, nämlich auch andere Quellen als nur Blogs verfolgen, sofern von der Quelle ein RSS Feed zur Verfügung gestellt wird. Auch Newsletter ließen sich auf diese Weise ordnen und darstellen. Ich persönlich nutze Feedly nur für Blogs. Diesen Blog hinzufügen: Add Content, Adresse https://talk-about-learning.de/ eingeben, go!

Gähn, ja, die Google-Suche. Ist als Recherche-Tool und Sprungbrett unverzichtbar. Daher werden wir Google Search auch in den Ergebnissen der aktuellen Erhebung auf einem Spitzenplatz wiederfinden.

8. PowerPoint

PowerPoint wird immer wieder mal totgesagt, aber am Ende nutzen es doch fast alle. So auch ich. Powerpoint ist für mich das Tool, Lerninhalte zweckgerecht und wirksam aufzubereiten. In der Präsenz-Situation habe ich viel mit Flipchart und Pinwand gearbeitet. In virtuellen Events arbeite ich mit Conceptboard und Powerpoint. Bei der Content Creation komme ich um PowerPoint kaum herum.

9. Mentimeter

Ich habe ja schon Conceptboard als Tool für das virtuelle Whiteboard genannt. Nicht immer ist der Einsatz eines virtuellen Whiteboards möglich oder zweckmäßig. Für kürzere Events oder große Gruppen bietet sich Mentimeter an. Mentimeter ist ein Audience Response Tool und ich kann damit unterschiedliche Use Cases realisieren, z.B. Polls, Feedback, Quizzes, Wortwolken oder interaktive Präsentationen. @Microsoft: Wann geht das, was Menti kann, mit PowerPoint?

10. LISA

LISA ist eine Bibliothek der Liberating Structures. Liberating Structures sind klar strukturierte Moderationsmethoden, die in Workshops oder anderen sozialen Lernformaten eingesetzt werden können und alle Teilnehmenden gleichberechtigt einbeziehen. LISA ordnet die einzelnen Structures und macht Vorschläge für sogenannte Strings (eine bestimte Abfolge von Liberating Structures). LISA ist für Moderatoren eine übersichtliche Referenz – und kostenlos.

Auf einen Blick ↥

Eigene Stimme abgeben?

Das waren sie, meine persönlichen Top Tools For Learning 2022.

Wenn du auch deine Stimme abgeben möchtest, kannst du das bis zum 25. August 2022 tun. Jane Hart bietet dafür unterschiedliche Wege an:

  • Use the online form below. https://www.toptools4learning.com/voting/
  • Email your 10 tools to jane.hart@c4lpt.co.uk with indication of (a) which context you use them (ie 1,2, and/or 3 above) together with your job role
  • Tweet your 10 tools to @C4LPT with indication of indication of which context you use them (ie 1,2, and/or 3 above)
  • Write a blog post about your choice and send the link to Jane Hart.

Ich habe hier von der vierten Möglichkeit Gebauch gemacht.

Zusammenfassung (auf Englisch)

Und hier die Zusammenfassung für meine „Top Tools For Learning 2022“ Liste:

  1. OneNote
    At work (For self-improvement and self-development)
    OneNote serves as my Second Brain (Personal Knowledge Management System).
  2. Microsoft Teams
    At work
    Teams is the platform for events, like live-online-trainings, seminars, workshops.
  3. Conceptboard
    At work
    The virtual whiteboard solution Conceptboard serves as supplement to Teams for immersive interactive events.
  4. Twitter
    For self-improvement and self-development
    Twitter can be an inspiring learning tool if you curate your feed diligently.
  5. WordPress
    At work
    WordPress is for learning by sharing and sharing for learning.
  6. Feedly
    At work
    Feedly is my RSS reader to keep up with the blogs I read.
  7. Google Search
    At work
    Yawn. But you cannot without, you know it.
  8. PowerPoint
    At work
    Content Creation is PowerPoint. To a great deal.
  9. Mentimeter
    At work
    The audience response tool I use for shorter events and for working with big groups.
  10. LISA
    At work
    LISA is a library of Liberating Structures, a set of structured methods for facilitating meetings, fostering collaboration and co-creation.

Was sind deine Top Tools For Learning? Wie verändert sich dein Toolstack über die Zeit? Hier ein Rückblick in die Ergebnisse 2019, also vor der Pandemie:

Top Tools for Learning 2019: Digitale Tools für das Lernen

Noch mehr Ideen zum Aufbau von Beziehungen im virtuellen Raum

Methoden zum Beziehungsaufbau

Gabriele Beitinger hat uns Anfang des Jahres die impliziten Methoden des Beziehungsaufbaus im virtuellen Raum nähergebracht. Dort, wo wir Implizites finden, gibt es sicherlich auch Explizites.

Also Gabi, welche expliziten Möglichkeiten nutzt du, um Beziehungen im virtuellen Raumaufzubauen?

Die Tools bieten unzählige Möglichkeiten für den expliziten Beziehungsaufbau. Lass uns das strukturieren.

Ok, wie nutzt du Video und Mikro?

In einer E-Mail vor Beginn des Seminars, manchmal in einem vorgeschalteten Kick-Off, bitte ich die Teilnehmer, sich einen Raum zu suchen, in dem sie sich bei angeschaltetem Video wohlfühlen und wo sie frei und offen sprechen können. Bei meinen Zooms sind Mikrophone und Video der Teilnehmer beim Eintritt angeschaltet. Dies steht symbolsprachlich dafür, dass die Mitwirkung erwünscht ist.

Wie nutzt du Annotate und Share?

Bei Zoom nutze ich sehr viel die Annotate Funktion, die es den Teilnehmern ermöglicht anonym oder namentlich Ideen schriftlich, gleichzeitig einzubringen. Ebenso nutze ich die Möglichkeit, dass Teilnehmer Unterlagen und den Bildschirm zu teilen. Symbolsprachlich unterstützt das die symmetrische Kommunikation.

Und die Breakout Rooms?

In kleineren Gruppen ist es leichter, offen zu sprechen. Sich zu zeigen, ist eine Grundvoraussetzung für den Aufbau natürlicher Beziehungen. Deshalb baue ich viele Möglichkeiten ein an Themen in Breakout Rooms zu arbeiten. Hier ergeben sich auch wertvolle Gelegenheiten für die informelle Kommunikation.

Was machst du neben dem Nutzen der Features noch für den Beziehungsaufbau im virtuellen Raum?

Das sind die vier Punkte „den Anfang gestalten“, „Orientierung geben“, „Teilnehmer-Impulse statt Trainer-Impulse“ und die „Meta-Ebene nutzen“

Beginnen wir mit „den Anfang gestalten“, was machst du da?

Wie im Präsenzseminar nehme ich mir am Anfang etwas Zeit über Ziele zu sprechen und darüber, wie wir sie erreichen wollen. Dabei betone ich, dass für mich ein gutes Seminar eines ist, bei dem wir alle voneinander lernen. Dadurch signalisiere ich meinen Wunsch nach symmetrischer Beziehungsgestaltung und begründe damit, dass die Teilnehmer einander gegenseitig ihre Ziele bezüglich des Seminars mitteilen. Auf diese Weise können wir an den Themen von allen arbeiten und sie immer wieder aufgreifen. Dies fördert die Offenheit und damit den Beziehungsaufbau zwischen den Teilnehmern.

Was bedeutet „Teilnehmer-Impulse statt Trainer-Impulse“?

Neben offenen Reflexionen und Diskussionen nutze ich auch Übungen, die im Präsenzseminar z. B. reihum stattfinden würden. Virtuell lasse ich z. B. den jeweiligen Teilnehmer bestimmen, wer weitermachen soll. Ich nutze hier auch die Möglichkeit, die Teilnehmer selbst wählen zu lassen, in welchen Breakout Room sie gehen wollen.

Beim Aufbau von natürlichen Beziehungen geht es ja nicht darum, dass jeder extravertiert und „people-oriented“ sein muss, sondern dass man so, wie man ist und je nach dem, was man braucht, mit einander Kontakt aufnimmt.

Was machst du bei „Orientierung geben“?

Wenn wir darüber sprechen, wie wir im Seminar vorgehen wollen, mache ich klar, dass es z. B. auch völlig in Ordnung ist, wenn jemand sagt, dass er eine Übung nicht machen möchte, oder ihm etwas zu persönlich ist. Beim Aufbau von natürlichen Beziehungen geht es ja nicht darum, dass jeder extravertiert und „people-oriented“ sein muss, sondern dass man so, wie man ist und je nach dem, was man braucht, mit einander Kontakt aufnimmt. Manchmal bitte ich auch um Übernahme von Rollen. Zum Beispiel frage ich: „Gibt es hier jemanden, der / die eher ungeduldig ist?“ Dann bitte ich darum, offen zu äußern, wenn das Gefühl da ist, wir sollten schneller machen. Ebenso verfahre ich mit „Fokus und Struktur“ und „Atmosphäre“. Ich mache deutlich, dass es sich bei diesen Rollen nicht um Verantwortung (die liegt bei uns allen) sondern um Aufmerksamkeit auf diese Punkte handelt. Wir betrachten und steuern so unsere Kommunikation gemeinsam und können leichter Phänomene oder Störungen auf der Meta-Ebene ansprechen.

Genau, was verstehst du unter „Meta-Ebene nutzen“?

Ich stelle auch während des Seminars immer wieder auf der Meta-Ebene den Bezug zu persönlicher Kommunikation her. „Wie leicht, oder wie schwer ist es, hier in dieser Runde, etwas Kritisches zu sagen oder offen anzusprechen)?“, „Woran liegt das?“
So können wir Gruppenphänomene und virtuelle Hürden thematisieren, erkennen und leichter überwinden.

Vielen Dank, Gabi für deinen tollen Antworten.

Gabriele Beitinger und ich haben uns im Mai 2020 virtuell kennengelernt und entwickeln unsere Arbeitsbeziehung seitdem über Zoom, MS Teams und Mobiltelefon stetig weiter. Mittlerweile haben wir uns mit anderem zu dem Team Angels & Charlies formiert.

Beitragsbild by Marvin Meyer on Unsplash

Social Media Week – ein Event-Format für die Stärkung der Vernetzungskompetenz

Social Media Week

Im Sinne von „Narrate your work“ berichte ich hier kurz über die Social Media Week, die letzte Woche für Mitarbeiter des Siemens Bereiches Factory Automation stattgefunden hat. Es war die erste virtuelle Social Media Week bei Siemens, mitorganisiert von Global Learning Campus.

Worum es geht

Jeder weiß, dass Social Media irgendwie wichtig sind, und jeder hat Profile auf internen und externen Plattformen. Für die „Normalnutzer“ (also nicht diejenigen, die bereits intensiv Social Media nutzen oder als Influencer unterwegs sind) besteht aber oft auch Unklarheit über den möglichen Nutzen von Social Media und viel Unsicherheit im Umgang mit den Social Media.

  • Was soll das alles?
  • Wie gehe ich um mit meiner privaten Person und meiner professionellen Person?
  • Wofür stehe ich?
  • Wie beeinflusse ich meine Personal Brand positiv?
  • Darf ich das teilen?
  • Welche Inhalte eignen sich zum Teilen?
  • Wie schreibe ich einen guten Post?
  • Warum vernetzen und mit wem?
  • Wie nutze ich Social Media, um mein Netzwerk auszubauen?
  • Zählt Masse oder Klasse?
  • Welche Kanäle sollte ich nutzen?
  • Lohnt es sich, auch auf externen Kanälen präsent zu sein?
  • Machen kann man viel – aber was passt zu mir?
  • Ich möchte wohl gerne, aber ich trau mich nicht – was kann mir helfen, Schritte in die Sichtbarkeit zu gehen?
  • Ich möchte endlich sichtbar werden – wie geht das?
  • Ich möchte gar nicht meine Person verkaufen, ich möchte ein Thema voranbringen – wie geht das?
  • Von welchen Fallbeispielen in meinem Unternehmen kann ich lernen?
  • Wie kann ich andere einbeziehen?
  • Wie schlimm ist es, wenn ich einen Fehler mache?
  • Wie gehe ich um mit Kritik?

Solche und mehr Fragen bewegen sehr viele Menschen in Unternehmen. Man hat früher vielleicht geglaubt, man braucht einfach nur Tools bereitstellen und alles andere passiert von selbst. Aber der Faktor Mensch ist der wichtigste Faktor in diesem Spiel. Bei Social Media geht es in erster Linie um die Menschen, micht um die Technik. Menschen möchten oft erstmal verstehen, was das alles soll, und welche Möglichkeiten sie weiter bringen, bevor sie aktiv(er) werden (vgl. Simon Sinek: „Start With Why„). Daher ist es ein sinnvolles Vorhaben, den Menschen Tipps und Anregungen zu geben, Erfahrungen zu teilen, Möglichkeiten aufzuzeigen, zu inspirieren, und sie einzuladen, präsenter zu werden in den Social Media.

Die Module

Die Social Media Week war voll von Wissen, Erfahrungen, Ideen, Anregungen, Diskussionen, Reflektionen und Lernen. Angeboten wurden fünf Module von unterschiedlichen Experten, gerahmt von einer Key Note Speech und einer Abschluss-Session. Der Module wurde jeweils zwei mal angeboten, so dass immer eine überschaubare Gruppe teilnehmen konnte (10-15 Teilnehmende) und genug Raum für Interaktivität gegeben war. Die Modul-Sessions dauerten je 1,5 Stunden.

Siemens-Influencer Mirko Ross begeisterte in der Key Note dazu, die eigene Social Media Präsenz zu stärken. Menschen folgen Menschen! Was ist deine Superkraft?

Jens Kummermehr zeigte in der Session „Best Practice aus dem Enterprise Social Network bei Siemens“ ausgesuchte Best Practices. Einige Best Practices wurden genauer auf die Erfolgsfaktoren hin analysiert und Ideen generiert, wie diese Faktoren im eigenen Umfeld der Teilnehmenden umgesetzt werden können. Es gibt wunderbare Erfolgsgeschichten, lasst uns davon lernen!

Gerald Petersen (der Autor dieser Zeilen) stellte in der Session „Personal Branding“ das Personal Brand Canvas vor. Auf dem Canvas finden sich die wesentlichen Elemente einer Personal Branding Strategie auf einem Blatt. Auf diese Weise behält man die Übersicht und sieht die Verknüpfungen besser. In dieser Session wurden gleich erste Schritte und kleinere Übungen unternommen. Darüber hinaus gab es wertvolle und ganz praktische Hinweise darauf, was Teilnehmende nach der Woche tun können für ihr Personal Branding. Bring deinen Stern zum leuchten!

Anja Gild teilte in der Session „Der optimale Post“ konkrete Tipps, wie man in Social Media schreibt und Inhalte teilt. Ganz wichtig ist es, echten Mehrwert zu schaffen. Schreibe zielgruppengerecht und nutze Hashtags!

Barbara Engel bereicherte die Diskussion mit der Session „Will ich? Soll ich? Darf ich?„. Viele trauen sich nämlich zunächst nicht hinaus in die Sichtbarkeit. Die narrative Struktur der Heldenreise kann dabei helfen, sich den eigenen Befürchtungen zu stellen und diese auch zu überwinden. Sei mutig!

Jutta Pfister zeigte in der Session „Externe Social Media“ sehr klar, dass auch die externe Social Media Landschaft sehr relevant ist für Mitarbeiter. Da sind nämlich unsere Kunden! Und selbst wenn man selbst nicht so viel teilt: Zuhören ist ganz wichtig!

Abschluss und Eindrücke

In der Abschluss-Session konnten alle Sessions in 5 Minuten von den Sessiongebern zusammengefasst werden. Das ist eine gute Möglichkeit, Lerneffekte zu vertiefen und wichtige Botschaften noch einmal in den Vordergrund zu holen. Nach diesen Recaps folgten Questions & Answers und Rückmeldungen.

Meine Eindrücke: Die Haltung zur Nutzung von Social Media ist noch positiver geworden. Die Teilnehmenden trauen sich mehr zu. Die Vernetzungskompetenz ist stärker geworden. Das Interesse am Thema und an der Veranstaltung war groß (es gab sogar die Frage nach einer Fortsetzung). In der Abschluss-Session wurden nur wenige Fragen gestellt – vielleicht kann man im Nachgang noch erfahren, woran das lag. Es kann natürlich sein, dass die Fragen in den Modul-Sessions bereits gut beantwortet wurden.

Von der Teilnehmerseite gab es positive Rückmeldungen und auch Hinweise zur Verbesserung: Die Sessions sollten zeitlich so aufeinander folgen, dass es zwischen den Sessions eine kurze Pause gibt – für diejenigen, die direkt von einer Session in die nächste wechseln möchten. Und es gab den Wunsch, ruhig etwas längere Sessions anzubieten.

Zur Technik

Das Event war komplett virtuell, alle Beteiligten waren räumlich verteilt. Realisiert wurden die Sessions mit MS Teams und Conceptboard – eine Kombination, die Collaboration ermöglicht und sich wieder mal sehr gut bewährt hat.

Der Ablauf für die Sessions vom Jens und von mir war so gestaltet, dass sich die Gruppe in MS Teams trifft und einen Check-in macht. Dann wechselt die Gruppe in Conceptboard, was über einen geteilten Link sehr einfach und schnell möglich ist. Im Conceptboard führt der Moderator (Sessiongeber) durch die Inhalte und interaktiven Teile der Session. Es gab immer wieder Gelegenheit für die Teilnehmenden, eigene Ideen, Reflektionen und Impulse festzuhalten oder zu teilen.

Wer hat die Woche auf die Beine gestellt?

Die Social Media Week war im Wesentlichen die Co-Creation vom Orga-Team Lea Mengert und Kristina Loncar von Global Learning Campus sowie Julia Herpich und Emely Krimm von DI FA. Vielen Dank nochmal, auch im Namen der Teilnehmenden! So eine Angebot ist nicht selbstverständlich und eine großartige Gelegenheit, sich die Social Media noch mehr zur Freundin zu machen.

Fazit

Eine Veranstaltung wie die Social Media Week ist ein wertvolles Angebot für Mitarbeiter, die in den Social Media bewusster und selbstbewusster agieren möchten und die eigene Vernetzungskompetenz stärken möchten. Das sind zentrale Skills für die heutige agile und vernetzte Arbeitswelt. Daher ist Organisationen und Unternehmen zu empfehlen, die Mitarbeiter nicht mit einer technischen Bereitstellung von Tools allein zu lassen, sondern Angebote wie die Social Media Week zu schaffen, wo es nicht um die Bedienung geht, sondern um die Nutzung.

Social Media ist kein Sprint, sondern ein kontinuierlicher Prozess.

Wie bei allen echten Lernvorgängen geht es jetzt um die weitere Umsetzung. Social Media ist kein Sprint, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Ich wünsche dabei viel Erfolg und viel Spaß!

Was könnte ein nächster Schritt für Teilnehmende sein? Teilnehmende, die mehr wollen, oder am Ball bleiben wollen, können sich einmal ansehen, was es mit Working Out Loud auf sich hat und inwieweit die Teilnahme an einem WOL Circle sie weiterbringt.

Welche Erfahrungen hast du in deiner Organsiation gemacht? Welche Ideen hast du, um die Social-Media-Kompetenz von Mitarbeitern weiter zu entwickeln? Schreibe einen Kommentar!

Beitragsbild: Gerald Petersen

Welche Tools der virtuellen Zusammenarbeit eignen sich für welche Aufgaben?

Tools zur virtuellen Kommunikation und Zusammenarbeit sind natürlich heute gefragter denn je. Dabei gibt es eine hohe Dynamik in der für die Mitarbeiter zur Verfügung gestellten Toollandschaft in Unternehmen. Nicht selten fühlen sich die Mitarbeiter alleingelassen, wann welches Tool eingesetzt werden soll. Bei Einführungsveranstaltungen zu immer wieder neuen Tools fällt oft der Satz: „Probiert es aus und nutzt es für die Aufgaben, bei denen ihr das Tool als sinnvoll erachtet.“

Wir sind in dem Seminar „Wirkungsvoll kommunizieren im digitalen Zeitalter“ der Fragestellung nachgegangen, für welche Aufgabenstellung welches Tool das sinnvollste ist. Die erarbeiteten Antworten sind die Mittelwerte aus 25 Seminaren mit durchschnittlich 10 Teilnehmern und Teilnehmerinnen aus dem Jahr 2017 bis 2019.

Die Eignung eines Tools für eine bestimmte Aufgabe haben wir drei Kategorien zugeordnet:

+++ : Sehr gut geeignet
++ : Geeignet
+ : Unter Umständen geeignet

Kick-Off eines Projektes: Die Annahme ist, dass sich noch nicht alle Projektmitglieder kennen. Eine häufige Aussage im Seminar ist, wir müssen uns einmal gesehen (Face to Face) haben, damit wir ein Gefühl bekommen, wie der oder die andere tickt. Ein physisches Kennenlernen erleichtert es auch, dass in der digitalen Kommunikation die Beziehungsseite stärker zum Schwingen kommt.

Umfrage: Für schnelle nicht aufwendige Umfragen (Polls) eignen sich mittlerweile die meisten Enterprise Social Networks. Auch Outlook bietet eine Umfragefunktion.

Gemeinsames Erstellen eines Whitepapers: Diese Aufgabenstellung steht synonym für das gemeinsame Erstellen von Dokumenten oder Präsentationen. Conceptboard – ein riesiges digitales Whiteboard – eignet sich laut den Teilnehmern des Seminars besonders gut. Der gemeinsame Zugriff auf und das gemeinsame Arbeiten in PowerPoint oder Word wird mittlerweile von Office365 unterstützt.

Verfahrensanweisungen: Eine große Fragestellung mit dem Einzug vieler Tools der virtuellen Zusammenarbeit ist, wo finde ich welche Information. Die überwiegende Meinung der Teilnehmer ist, dass Verfahrensanweisungen in den Wikis als verlässliche und leicht abrufbare Information abgelegt werden sollten.

Status Meeting Team: Wer hat welches Action Item abgearbeitet? Was sind die Arbeitsergebnisse? Falls das Team an einem Ort ist, so sollte sich physisch getroffen werden, falls nicht kommt die Web-Conference zum Einsatz. Teilnehmer nutzen vermehrt das Enterprise Social Network Yammer in Verbindung mit MS Planner, um den Status der Aufgaben ans Team zu kommunizieren. Die Yammer-Gruppe dient der Diskussion. MS Planner gibt den Status an.

Konfliktgespräch: Konflikte sollen persönlich besprochen werden. Eine ironische Aussage war: „Warum soll ich bei jemanden vorbeigehen, wenn ich den Konflikt auch mit 8 Stunden WhatsApp lösen könnte.“ Wir haben einige traurige und lustige Beispiele gehört, wie Menschen versucht haben, mit digitaler Kommunikation Konflikte zu lösen.

Unterstützung bei einem Problem: Ich arbeite an etwas, komme aber nicht voran. Was kann ich tun? Früher konnte ich die Experten fragen, die ich eben kannte. Heute kann ich dank Social Networks auf eine Vielzahl von Experten zugreifen, die über meinen Bekanntenkreis hinausgehen. Natürlich kann ich auch auf Videoplattformen und Wikis stöbern, um Antworten auf mein Problem zu erhalten. Ein Teilnehmer sagte dennoch: „Ich frage meist meine direkten Kollegen. Die kennen die Umstände und Kunden, arbeiten meist mit den gleichen Produkten. Hier erhalte ich die punktgenauesten Antworten.

Ein Tool zur virtuellen Zusammenarbeit, das wir in die weiteren Befragungen aufnehmen, ist MS Teams. Da ein Großteil der Applikationen, die für die Arbeit nötig sind, hier eingebunden werden können, wird MS Teams als Übertool genutzt. 

Corporate Learning Community Barcamp Digital (#CLC20Digital)

BarCamp

Am 19. und 20. März 2020 fand das Corporate Learning Community Barcamp Digital als komplett virtuelle Veranstaltung statt.

Zur Historie des CLC Barcamp Digital

Ursprünglich war geplant, an diesen Tagen das CLC20HH Barcamp durchzuführen, ganz „normal“ als Präsenzveranstaltung. Das CLC20HH musste wegen SARS-CoV-2 („Corona“) abgesagt werden. Das gab einige lange Gesichter, auch bei mir. Wir verstehen aber natürlich alle, dass es sein muss.

Daraufhin formte sich die Initiative, ein Barcamp komplett digital durchzuführen, das bekam den Namen CLC20Digital („Lernraum-Gestaltung durch die Community: Plan B CLC20 HH?„). Das Vorhaben ist hier näher beschrieben: Corporate Learning Camp #CLC20Digital. Es ist das erste komplett digitale Barcamp der CLC (Corporate Learning Community). Ziemlich schnell füllte sich der Session Plan.

Karlheinz Pape und Simon Dückert
Karlheinz Pape und Simon Dückert

Einige Zahlen und Tools

Das CLC20Digital startete am Donnerstag mit ca. 400 Teilgebenden zur Session-Vorstellung mit dem Tool Zoom. Die Qualität der Audio- und Videoübertragung war sehr gut. Kudos an Zoom! Es waren für 2 Tage 95 Sessions im Session-Plan eingetragen, von denen allerdings nicht alle stattfanden. Zunächst ging das Google Doc für den Session Plan in die Knie wegen hohem Traffic – es war nicht mehr möglich, das Doc zu editieren, auch die Links funktionierten am Anfang nicht.

Teilgebende
450

(circa)

Sessions
95

(nicht alle fanden statt)

Es fanden bis zu neun parallele Sessions in zwölf Runden statt, aufgeteilt auf virtuelle „Räume“. Zusätzlich gab es noch Assemblies und eine Art Pausenzone. Der erste Tag endete mit ca. 250 Teilgebenden, der zweite Tag startete mit ca. 160 Teilgebenden und zum Abschluss waren ca. 140 Teilgebende dabei.

Das beliebteste Tool für die Realisierung der Sessions war Zoom. Daneben kamen auch viele andere Tools zum Einsatz. Hier eine Liste der verwendeten Tools:

TriCAT Spaces hat hier eine Sonderstellung, denn das ist kein Videokonferenz-Tool, sondern eine 3D-Lernumgebung (siehe „Unsere Session„).

Einige Learnings

Das virtuelle Barcamp war als Experiment gestartet und insgesamt ein voller Erfolg.

Die Server einiger Toolanbieter waren überlastet, es war in einige Sessions nicht reinzukommen.

Erstaunlicherweise waren viele Sessiongeber zur Session-Vorstellung nicht dabei. Und am zweiten Tag hat die Zeit nicht gereicht. Vielleicht hilft es hier, die Sessiongeber nochmal darauf hinzuweisen, dass sie ihre Session pitchen können und sollten? Und man muss ca. 1 Min. pro Pitch rechnen. Gut war die Moderation, die zügig da durchleitete und zu lange Pitches auch mal unterbrochen hat.

Das Zeitmanagement hat sehr gut funktioniert, sowohl von Seiten der Moderation als auch von den Sessiongebern (soweit ich mitbekommen habe). Unbedingt beibehalten!

Wenn man wirklich den ganzen Tag in Sessions ist, ist die Zeit viel zu lang. Auf einer Präsenzveranstaltung wäre das kein Problem, aber so lange in der gleichen Haltung vor dem Computer zu sitzen, das ist ermüdend und nicht gesund. Die Veranstaltung auf 3 Tage auszudehnen, ist allerdings auch schwer machbar, denn es ist eine nicht kommerzielle Veranstaltung und man braucht Infrastuktur, Moderation usw. Ich empfehle, als Teilgebender Prioritäten in der Auswahl der Sessions zu setzen. Zur Abwechslung könnte man auch das Notebook für eine Session auf einen Stehtisch stellen.

3D Kantine in Hubs by Mozilla
3D Kantine in Hubs by Mozilla

In der Abschlussrunde wurde mehrfach gewünscht, doch eine Mittagspause einzuplanen, und auch generell mehr Pausenzeiten einzuplanen. Dass dieser Wunsch mehrfach geäußert wurde, spricht für die Attraktivität der angebotenen Sessions, für das Interesse der Teilgebenden, für das Bedürfnis nach sozialer Interaktion, und schlicht und einfach für das Bedürfnis nach Regeneration. Es gab „Pausenbereiche“ [sogar eine 3D Kantine – das Fingerfood habe ich dort vergeblich gesucht 😉 ], nur fehlte scheinbar die Zeit, diese Bereiche aufzusuchen. Ich plädiere ebenfalls für eine Mittagspause.

Ebenfalls mehrfach geäußert wurde der Wunsch nach mehr Interaktivität. Scheinbar bestand ein großer Teil der Sessions aus Folien und Vorträgen, wenn auch mit anschließenden Q&A. Eigentlich doch eine einfache Sache für Learning Professionals, für mehr Interaktion zu sorgen, oder?

Die Begeisterung für digitale Tools ist sehr groß, trotz Einschränkungen und technischer Probleme. Das liegt wohl vor allem daran, dass sich in der CLC viele Menschen mit sehr hoher Affinität zu digitalen Tools tummeln, und zugleich daran, dass Online-Sessions für viele andere eine neue und überraschend positive Erfahrung sind. Aber unreflektierte Digitalisierungseuphorie ist ein Zeichen für mangelnde digitale Souveränität. Nicht alle Formate lassen sich „einfach“ digitalisieren. Wie lange dauert es, bis wir zu einer treffenden Einschätzung kommen, für welche Lernziele welche Formate passend sind?

Dokumentation des CLC Barcamps Digital

Die Sessiongeber sind aufgerufen, ihre Sessions im Sessionplan zu dokumentieren. Da das Google Doc oft überlastet ist, kann die Dokumentation auf Etherpad erfolgen (Link im Sessionplan) und später in das Google Doc kopiert werden.

Der Sessionplan ist noch eine Zeitlang abrufbar.

Weitere Eindrücke können auf Twitter gefunden werden unter dem Hastag #CLC20Digital.

Unsere Session

Das Jahresmotto der CLC und Motto des CLC20Digital Barcamps ist „Lernräume gestalten„, dachte ich mir, es bietet sich doch an, eine Session in einer 3D Lernwelt anzubieten. Also habe ich eine Session eingetragen und vorbereitet:

 

Wie können wir ein Seminarprogramm für eine 3D Lernwelt designen? (Session ID: DigiCLC20-bl09)

 

Da Jens und ich bereits Erfahrung darin haben, Präsenzveranstaltungen in eine 3D Lernwelt zu überführen, war genau das unser Thema. Die Moderation der Session haben Jens und ich gemacht, die Technik (TriCAT Spaces) wurde von Henning Behrens zur Verfügung gestellt.

In unserer Session haben wir Möglichkeiten erkundet, typische Seminarsituationen in die 3D Lernwelt umzusetzen:

  • Vorstellungsrunde
  • Aufstellung (Soziogramm, Standogram)
  • Media Wall (Pinwand) und Whiteboard (Flipchart) nutzen
  • Kartenabfrage
  • Arbeitsteilige Gruppenarbeit in Breakout-Sessions
  • Präsentation von Arbeitsergebnissen
  • Abfrage mit Audience Response Tool (Mentimeter)
  • Dokumentation

Alle Punkte wurden in der Session ausprobiert, alles war sehr interaktiv! Es gab keine Präsentation und keinen Vortrag.

Barcamp Session in 3D Lernwelt
Barcamp Session in 3D Lernwelt

Die Aufgabe für die Gruppenarbeit bestand darin, Anwendungsfälle (use cases) für unterschiedliche Gruppen-Lernformate zu finden:

  • Präsenzveranstaltung
  • Virtual Meeting / Virtual Classroom
  • 3D Lernwelt
  • Virtual Reality

Auch das passte zum Thema „Lernräume gestalten“.

Unser Fazit: Es ist möglich, einen großen Teil des Abwechslungsreichtums, der Interaktivität und Lebendigkeit von Präsenzveranstaltungen in der virtuellen Welt abzubilden. Man muss gewisse Abstriche machen, aber vieles, was erfahrene und versierte Trainer in Präsenz umsetzen, kann auch in der virtuellen Welt umgesetzt werden. Das erfordert allerdings eine zusätzliche Versiertheit der Trainer im Umgang mit digitalen Tools und den besonderen Herausforderungen des Lernens im digitalen Raum.

Dank und Ausblick

Das hat Spaß gemacht! Danke an Simon Dückert und Karlheinz Pape! Danke an die Technik-Kümmerer (ein besonderer Dank geht an Henning Behrens), an die Session-Gestalter und alle Teilgebenden! Die CLC ist wirklich unglaublich engagiert und brennt für das gemeinsame Thema „Lernen„.

Das Corporate Learning Camp Hamburg CLC20HH wurde auf den 13./14. August 2020 verschoben. Auf dem Laufenden bleiben mit Veranstaltungsterminen für Corporate Learning Pros: Corporate Learning und Personalentwicklung: Konferenzen, Tagungen, Barcamps 2020.

Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn das CLC20HH stattfindet (und ich den Termin auch wahrnehmen kann). Denn so gerne ich auch Teilgeber beim digitalen Barcamp war, ich möchte dennoch sehr gerne das Präsenz-Barcamp mitmachen!

Bilder: Screenshots von Gerald Petersen

Stream of Consciousness auf der Learntec 2020

Learntec 2020


Jeder Raum ist ein Lernraum, auch die Hallen der Messe Karlsruhe, in denen in der letzten Woche die Learntec 2020 stattgefunden hat. Was man da alles lernen kann!  Wie Menschen andere Menschen für Ihre Produkte und Dienstleistungen gewinnen möchten, wie sie die Menschen anlächeln und ansprechen, wie sie es schaffen aus dem Stand ein interessantes Gespräch zu entwickeln oder eben nicht. Was es alles für neue Buzzwords  und welche schlauen Ideen es in der Branche gibt und dass doch am Ende das Erfüllende das gute Gespräch ist.

Beim Lernen trifft man auf Bekanntes und verbindet es mit Unbekannten zu etwas Neuem. So auch hier. Das für uns bekannte Blink.it (siehe unser Interview) hatte gleich am Eingang ihren Stand und boten neben ihrer Blink.it App das Rocket Pack für Trainer, die sich bisher wenig mit dem Thema Digitalisierung und Blended Learning auseinandergesetzt haben, an.

Bei dem anderen Bekannten TriCat war der Teufel los. Der kam allerdings nicht in Form eines Avatars, sondern in Form vieler potentieller interessierter Kunden. TriCat bietet über seine immersive 3D Lernwelt Spaces die Möglichkeit vom PC aus in computersimulierten Klassenräumen als Dozent oder Workshopleiter Lernende aus der ganzen Welt zu versammeln.

Später erfuhr ich, dass TriCat für die WBS mit Hilfe von Spaces ein ganze Akademie gebaut hat und dass – über die FH Burgenland – innerhalb von Spaces MBA Studiengänge im Avatar-Stil durchgeführt werden, die im Creditsystem eingebunden sind. Dazu gibt es auch die hörenswerte Episode Wie studiert man als virtueller Avatar?“  vom Podcast „Der springende Punkt“.

Dass Studierende mit digitalen Medien lernen, ist natürlich kein Einzelfall. In einem späteren Gespräch wurde mir lebendig und kurzweilig dargestellt, wie in der HS Pforzheim mit einem Enterprise Social Network im Fachbereich Leadership ein Kurs abgefahren und dabei Reflektions- und Lernerlebnisse erzeugt wurden.

Die guten Gespräche gingen noch weiter und ganz im Sinne des Stream of Consciousness höre ich die Essenzen noch nach, wenn ich die Augen schließe und an die Learntec denke:

  • Die Verschaltung der Synapsen, das dürfen die Lerner noch alleine machen, ansonsten gibt es außen herum jede Menge digitale Unterstützung zur Bedürfnisdiagnose, zur Individualisierung und zum Transfer.
  • Guter und relevanter Content ist wichtiger als Hochglanzproduktion.
  • Es gibt eine Rückbesinnung auf den Menschen. Wir müssen mehr die Bedürfnisse der Lernenden herausfinden.
  • Kompetenz erhält man durch das Handeln in der echten Situation. Wissen ist die Voraussetzung dafür. (Ok, das ist von Karlheinz Pape aus seinen Interviews zur Learntec)
  • Viele VR Brillen hier.

Ja, genau viele VR Brillen waren dabei in Karlsruhe und viele Chat- und Coachbots. Die Übermutter der Chatbots Xiaoice hat mittlerweile über 600 Millionen User. Sie schreibt Gedichte, singt und moderiert TV Shows. Durch die Interaktion mit eben diesen über 600 Millionen Usern eignet sie sich emotionale Intelligenz an, so dass viele User nicht mehr wissen, schreiben und sprechen sie da mit einem echten Menschen oder eben mit Xiaoice.

CLC Stand auf der Lerntec 2020
Ein Arbeitsergebnis der Corporate Learning Community in Karlsruhe


Echte Menschen konnte man aber auf der Learntec in Hülle und Fülle treffen. Zum Beispiel auch am Stand der Corporate Learning Community, der sich ganz erfrischend von den restlichen Ständen abhob und die Besucher mit Flipchart Stiften dazu einlud, Gedanken und Inspirationen zu dem Thema „Lernräume gestalten“ zu spendieren. Jeder und jede dieser echten Menschen betonte, wie wichtig und schön es ist, mit echten Menschen zu sprechen.  #CoreKompetenz 

Das muss bei Seminaren im virtuellen Raum beachtet werden

3D Lernwelt 2

Die Durchführung von Seminaren im virtuellen Raum hält einige Vorlagen für Witzlein parat. Gerne fragen die Teilnehmer, die die Vollverpflegung von Seminarhotels gewohnt sind, wo denn die Kaffeepause hier in der 3-D Lernumwelt aufgebaut sei oder beklagen scherzhaft nach der Mittagspause, dass das Essen diesmal aber nicht so reichhaltig wie sonst daherkam. Abgesehen von der Möglichkeit diesen Gag abzufeuern, gibt es weitere Unterschiede zwischen 3-D Lernumwelten und Präsenzseminaren, auf die der Seminarleiter zu achten hat.

Jede Lern-Veranstaltung – egal ob sie digital oder in der Kohlenstoffwelt stattfindet – sollte interaktiv sein, sollte die Aufmerksamkeit der Teilnehmer auf die Lerninhalte lenken und bannen, Lernerfahrungen bereitstellen und dem Lernenden Handlungsalternativen für seinen Arbeitsalltag bieten.

Damit das gerade in der virtuellen Welt funktioniert,  helfen folgende Punkte:

Agenda vorstellen und einhalten: Teilnehmer benötigen im virtuellen Raum noch stärker Orientierung und einen Leitfaden. Es hilft, wenn sie wissen, wie das Seminar aufgebaut ist und wann sie was erwartet. Die Einhaltung der Agenda erhöht Relevanz und Glaubwürdigkeit.

Regeln des Umgangs etablieren und einhalten: Sehr hilfreich bei einer Gruppe von ca. 12 Teilnehmern ist die Regel zunächst den eigenen Namen zu sagen, bevor der Redebeitrag beginnt. Bei 3-D Lernumwelten haben Teilnehmer unterschiedliche Ansichten geöffnet, die eine ist gerade auf der Media Wall, der andere stellt gerade die Avataransicht um, so dass die Akustik, wer gerade spricht, hilft. Sind die Regeln verabschiedet, kann bei Bedarf auf die Regeln verwiesen werden. Weitere Regeln können Pünktlichkeit, das Stummschalten bei nicht sprechen oder das Einfordern von Pausen sein.

Gelassenheit bei technischen Hick-Ups demonstrieren: Das muss jedem Teilnehmer klar sein, mit der Technik kann immer etwas passieren. Mal sind die Headsets zu leise, mal fliegt ein Avatar aus dem virtuellen Raum oder jemand kann die Folien auf der Media Wall nicht lesen. Das ist normal und braucht nicht zu Kontrollverlust führen. Bisher haben sich alle technischen Hick-Ups, so dringlich sie auch im Moment wahrgenommen werden, schnell regeln können. Für den Trainer heißt das, cool bleiben und auch den Teilnehmern vermitteln, wenn hier mal was nicht so läuft wie gewünscht, dann ist das kein Problem und lösbar.

Tools einsetzen: 3D-Lernumgebungen wie TriCAT Spaces bieten eine Reihe von Tools, die in den Seminarablauf integriert werden sollten. 

  • Umfragetool, zur Abfrage innerhalb der Gruppe
  • Interaktive Media Walls, zum Präsentieren, Videos schauen oder dem gemeinsamen Arbeiten an Dokumenten
  • 3D Viewer, beispielsweise zur Darstellung von Produkten in einem 3D Modell
  • Skala Coaching, zur Aufstellung der Avatare anhand einer vorgegebenen Skala

Lern-Methoden wechseln: Präsentationen funktionieren im virtuellen Raum weniger gut. Zu viele Knöpfe lassen sich als Teilnehmer drücken, zu viel möchte ausprobiert werden, so dass die Konzentration auf das Gesagte schnell schwindet. Daher sollte eine Präsentation im Schnitt nicht länger als 10 Minuten dauern. Bringen Sie die Teilnehmer ins Tun. Führen Sie Gruppenarbeiten durch, lassen Sie einen Fragebogen ausfüllen oder initiieren Sie eine Aufstellung.

Nie vergessen und nicht vergessen lassen, dass hier echte Menschen miteinander lernen: Hier im virtuellen Raum treffen sich echte Menschen zur Erweiterung ihres Verhaltens-Repertoires und keine Chatbots zum Download neuer Features. Erhöhen Sie das Gefühl für echte Menschen, in dem Sie sich zumindest zu Beginn auf Kamera zeigen („Huhu“). Sprechen Sie die Teilnehmer mit Ihren Namen an und versuchen Sie zu Beginn bei der Einführungsrunde etwas Persönliches über die Teilnehmer herauszufinden.

Wegfall von Mimik und Gestik kompensieren: Auch wenn daran gearbeitet wird, Mimik und Gestik sind noch nicht adäquat im virtuellen Raum abgebildet. Mimik und Gestik erzeugen im Präsenzfall Aufmerksamkeit. Diese Aufmerksamkeit muss nun durch die Stimme erzeugt werden, das heißt variieren Sie Sprechgeschwindigkeit, Lautstärke und Tonlage. Mimik und Gestik geben im Präsenzfall starke beziehungsrelevante Hinweise in der Kommunikation, das heißt im virtuellen Raum bewusst die Teilnehmer mit emotional positiven Worten freundlich ansprechen.

Kommunikation anpassen: Machen Sie das, was Sie als Seminarleiter in Präsenzseminaren machen, diesmal allerdings in doppelter Quantität. Um den roten Faden in Diskussionen zu erzeugen, setzen Sie verstärkt Aktiv Zuhören ein. Um Klarheit bei Aufgabenanweisungen zu erzeugen, nutzen Sie Wort und Schrift. Seien Sie dabei kohärent und prägnant. Wiederholen Sie wichtige Aspekte. Redundanzen sind erlaubt. Fragen Sie nach, was bei den Teilnehmern als Botschaft angekommen ist. Benutzen Sie offene Fragen und seien Sie nicht irritiert, wenn keine spontanen Reaktionen oder Lacher von den Teilnehmern kommen, die Mikrofone können stumm geschaltet sein.

Der ernste Verwandte des „Wo ist der Kaffee-Witz“ zu Beginn ist der in 3-D Lernumwelten schwerer zu erfüllende Wunsch nach dem „Menschen kennenlernen“ und Networking. Bei Präsenzseminaren ist das tatsächlich eine häufig geäußerte Erwartung. Wir werden in Zukunft 20 Minuten der Mittagspause für Networking einräumen, ganz offen und ungezwungen, vielleicht mit der Kamera an, damit man sich beim realen Mittagessen sieht.

Was machen Sie, um Interaktivität und Aufmerksamkeit zu erhöhen und Lernerfolge im virtuellen Raum zu sichern?

Meetings und Seminare in der 3D Lernwelt Spaces (TriCAT) – ein Interview mit Hanna Korn

3D Lernwelt 1

Theresia Tauber, Gerald Petersen und ich haben das Präsenz-Seminar DIGICOM in die 3D-Lernwelt Spaces überführt. Im Seminar geht es um die exzellente Kommunikation via digitaler Medien, wie beispielsweise Enterprise Social Media oder Web-Konferenzen. Wir hatten die Möglichkeit mit Hanna Korn, virtuelle Trainerin und Projektmanagerin bei TriCAT GmbH und ihrerseits Expertin der Plattform Spaces, zu sprechen.

Welche Vorteile sehen Sie in der Durchführung von Seminaren in 3D Lernwelten?

Zunächst einmal stehen in den 3D Lernwelten viel mehr mediale Möglichkeiten als in einem Standard Präsenz-Meeting zur Verfügung. Mit einem Klick können die Teilnehmer gemeinsam oder einzeln auf, in beliebiger Anzahl verfügbare, interaktive beschreibbare Medienwände oder Whiteboards zugreifen. Außerdem beinhalten die von TriCAT ausgearbeiteten Szenarien mehrere virtuell begehbare Räume. In einem Präsenz Meeting steht meistens nur ein Raum zur Verfügung. Wenn es zum Thema passt, können 3D Daten von allen gleichzeitig betrachtet und auch bearbeitet und hochgeladen werden. Und das sogar in „Überlebensgröße“. Mit dem Editor können aber auch virtuelle Messestände oder Themenbereiche gebaut werden, die im Präsenz-Setting so gar nicht darstellbar sind. Darüber hinaus lässt sich vieles automatisch protokollieren.

Was ist bei der Durchführung von Meetings und Seminaren mit Spaces zu beachten?

Um ein Meeting oder ein Seminar mit maximalem Output zu erzielen, müssen die Teilnehmer aktiviert werden. Das heißt, der Trainer bzw. Moderator soll keine klassische Frontbeschallung mit einer PowerPoint Folie nach der anderen abliefern, sondern die Teilnehmer regelmäßig und gezielt ansprechen. So kann keine „Leanback-Mentalität“ entstehen.

Gute Trainer beherrschen die Methoden-Vielfalt, die Spaces bietet und setzen diese geschickt ein. Eine schnellerstellte Umfrage und eine aufschlussreiche Aufstellung der Avatare auf dem Media Floor bringen nicht nur Abwechslung, sondern auch Erkenntnisse. Mit dem Editor lassen sich 3D-Lerninhalte kreieren.

Zu beachten ist, dass die technischen Mindestvoraussetzungen erfüllt sein müssen. Dies ist allerdings leicht. Ein Standard-Rechner bzw. Laptop, ein Headset mit Mikrofon und optional eine Computermaus reichen zur Teilnahme aus.

Der Faktor Zeit sollte eingeplant werden. Je nach Vorbereitung des Trainers kann die Dauer eines Meetings oder Seminars bis zu 20 % mehr Zeit in Ansprung nehmen und nach 4 Stunden sollte eine ausgiebige Pause stattfinden.

Was sind typische Einsatzgebiete von Spaces?

Wir arbeiten abhängig von den Lernzielen. Immer wenn sich Menschen über Distanzen hinweg, virtuell in einer präsenznahen Umgebung treffen und zusammenarbeiten möchten, ist das eine klassische Anwendung für den Einsatz von TriCAT Spaces. Das Programm ist in der on-demand-Mietversion für jeden sofort verfügbar und kann für kollaboratives Arbeiten, wie z.B. Workshops mit unterschiedlichsten Themen, sowie für das Training von Software- und Sprachtrainings aber auch für Change- und Compliance-Themen, Recruitment, Onboarding, Assessment, Führungsfeedbacks und interkulturelle Training eingesetzt werden. Co-Creation und Kreativprozesse sowie Coachings sind ebenfalls leicht realisierbar.

In Kundenprojekten haben wir für große Automobilunternehmen komplette Trainingsgebäude nachgebaut, die auch in der Realität existieren. Die Nutzer können die Gebäude mit ihren Avataren frei begehen und darin Trainings und Schulungen durchführen, aber auch Handlungsabläufe an virtualisierten Autos und Motoren trainieren.

Welche konkreten Beispiele können Sie nennen, bei denen Sie Spaces erfolgreich umgesetzt haben?

Ein extrem spannendes und mit vielen Preisen ausgezeichnetes Projekt war die Entwicklung einer Avatar-basierten und KI-gestützten virtuellen 3D Simulationsumgebung für die Schweizerischen Bundesbahnen. Wir haben den Schweizer Gotthard-Basistunnel komplett nachgebaut. Er ist mit seinen 57 Kilometern der längste Eisenbahntunnel der Welt. In der Simulation stehen die gesamte Tunnellandschaft, sowie alle im Tunnelbetrieb eingesetzten Züge zum Training zur Verfügung. Zielgruppe sind Beschäftigte der Schweizerischen Bundesbahnen. Der Anwendungsbereich reicht vom Erlernen von Streckenkenntnis über Strategien zum Notfallmanagement, etwa bei einem Brand, bis zur simulierten Massenevakuierung ganzer Züge. Ein komplexer Szenario- und Ablaufeditor ermöglicht es den Trainern der SBB, beliebige Trainingsszenarien zu entwickeln, ohne dafür Programmierkenntnisse zu benötigen.

Für die WBS TRAINING AG, einem führenden Anbieter für Aus- und Weiterbildung, haben wir den WBS LearnSpace 3D gebaut. Die Teilnehmer erleben das Erlernte in virtuellen aber realistischen Umgebungen, Räumen und Firmen. Sie können auf allen Ebenen untereinander – also mit Kollegen und Trainern – interagieren und kommunizieren. Der WBS LearnSpace 3D ermöglicht dadurch eine ideale Vorbereitung auf die reale Arbeitswelt durch die Einbindung der sozialen Komponenten im realistisch nachgebildeten Arbeitsumfeld. Es können Arbeitserfahrungen gesammelt werden. Außerdem werden exploratives Lernen und ein idealer Wissenstransfer gefördert. Auch dieses Projekt wurde mehrfach mit Awards ausgezeichnet.

Das Umfeld ist spannend und dynamisch. Wie sieht da der Ausblick in die Zukunft aus?

Wir verstehen uns als Innovationstreiber und sind in einem breiten Netzwerk von Partnern aus Wissenschaft und Industrie organisiert. Wir nehmen an anwendungsorientierten Forschungs- und Entwicklungsvorhaben teil und entwickeln neueste Technologiethemen im eigenen Haus. Dazu gehört zum Beispiel das Thema „Virtual Services“ im Maschinen- und Anlagenbau. Oder die Implementierung von empathischen, KI-basierten Agenten, die soziale Signale der realen Teilnehmer interpretieren und entsprechend darauf reagieren können. Der Einsatz hierfür ist z.B. in Bewerbungstrainings.

Multi-User VR-Umgebungen mit der Nutzung von VR Brillen sind Anwendungen, die deutlich zunehmen werden. Ein Simulationstraining für medizinisches Personal in einer hoch-immersiven Multi-User VR-Umgebung, haben wir mit dem Programm i:medtasim entwickelt. In dieser Anwendung kann medizinisches Training an realitätsnahen virtuellen Patienten, losgelöst von räumlichen Gegebenheiten und Limitierungen, einzeln oder im Team trainiert werden.

Insgesamt können wir sagen, dass der Einsatz von KI in virtuellen Welten deutlich zunehmen wird. Vor allem in den Bereichen Mustererkennung und -verarbeitung und im Bereich der Sprachverarbeitung, wie etwa die Übersetzung des aktuell Gesprochenen in Echtzeit. Auch im Bereich Gestik- und Mimik Erkennung wird sehr bald die Mimik vom Gesicht des Users direkt auf den Avatar übertragbar sein.

Vielen Dank, Frau Korn, für die vielen Impulse und den Ausblick auf die Innovationen von TriCAT.